25 Jahre Entscheidungshilfe für die Schulleitung

Eigentlich hatte Urs Hugentobler am Anfang seiner Berufslebens ganz anderes im Sinn, als an der ETH in das Hochschulmanagement einzusteigen. Der junge Mann hatte davor an der Universit?t Z¨¹rich Biologie studiert, ein Doktorat am ETH-Institut f¨¹r Pflanzenwissenschaften gemacht und gerade einen Postdoc-Aufenthalt am Boyce Thompson Institute for Plant Research an der renommierten Cornell University in den USA hinter sich. (Fast) alles sprach f¨¹r eine Karriere in der Wissenschaft.

Doch es kam anders. Mit der Neubesetzung von Professuren verschoben sich die Forschungsschwerpunkte. ?Pl?tzlich wurde hier auf meinem Fachgebiet nicht mehr geforscht?, sagt der heute 59-J?hrige. ?Ich stand vor der Entscheidung: Entweder an einem anderen Ort forschen oder mich umorientieren.? Er entschied sich f¨¹r Letzteres.

Der damalige Vizepr?sident f¨¹r Forschung und Wirtschaftsbeziehungen suchte gerade ein neues Teammitglied. Hugentobler bewarb sich ¨C obwohl das Ganze f¨¹r ihn Neuland war: ?Ich kannte mich im Verwaltungsbereich ¨¹berhaupt nicht aus.? Dennoch brachte er einen zentralen Vorteil mit. Der Stab arbeitet eng mit den Professuren und ½Ý±¨±È·Ö_ÐÂÀËÌåÓýnba£¤Ö±²¥¹ÙÍøn zusammen und war auf Personen angewiesen, die den Forschungsbetrieb kannten ¨C Hugentobler bekam den Job.

Nach sechs Jahren ¨¹bernahm er die Leitung der Gruppe ?Informationsmanagement und Controllerdienst¡®. Ab 2004 wurde der neue Schulleitungsbereich Finanzen und Controlling aufgebaut, und die Aktivit?ten der Gruppe flossen unter der Bezeichnung ?Institutional Research¡® in die Abteilung Controlling ein. Mit seiner Gruppe und den Kolleginnen und Kollegen des Controlling unterst¨¹tzt Hugentobler die Entscheidungsfindung verschiedenster Stellen der ETH: Das Erschliessen von Daten, deren Aufbereitung, Unterst¨¹tzung bei der Interpretation und schliesslich das Bereitstellen kompakter Information f¨¹r die Empf?nger sind zentral.

Im Rahmen des akademischen Controlling muss er in seinem Job unter anderem Antworten auf Fragen liefern wie: Bildet die ETH die Studierenden so aus, dass diese mit den gelernten Studieninhalten in der Arbeitswelt erfolgreich sein k?nnen? Wie viele Studierende dr?ngen 2020 an die ETH? Oder wie zeigen sich die Forschungsleistungen der ETH und was sagen Ranking-Resultate zur ETH Z¨¹rich aus? Die Herausforderung dabei: ?Es sind viele Daten und Informationen vorhanden, aus dieser F¨¹lle m¨¹ssen die relevanten Fakten geliefert werden.?

Den Schritt weg aus der Forschung hat Hugentobler nie bereut, wie er sagt. Im Gegenteil: Die ETH biete ein lebendiges Umfeld und die Zusammenarbeit mit verschiedensten Stellen gerade auch in den ½Ý±¨±È·Ö_ÐÂÀËÌåÓýnba£¤Ö±²¥¹ÙÍøn gibt Einblick in Themen, die Lehre und Forschung bewegen: ?Das ist immer wieder von neuem spannend.? Genauso wie externe Kontakte in fachlichen Netzwerken und an Konferenzen. Durch den Austausch mit Berufskollegen sei er stets auf dem neusten Stand. ?Gerade wenn man ¨¹ber Jahre im gleichen Job arbeitet, ist es wichtig zu erfahren, was andernorts passiert ¨C und manchmal auch eigene Ansichten zu hinterfragen. Sonst bleibt man stehen.?